Auf die Suche nach Spuren jüdischen Lebens in Werl machten sich im Rahmen der diesjährigen Werler Museumswoche des Rykenbergmuseums zwei Religionskurse des Ursulinengymnasiums. Die Schülerinnen und Schüler der EF sowie der Kurs katholische Religionslehre der G10a und G10b ließen sich auf eine historische und aufwühlende Spurensuche ein.
Neben dem Standort von Wohn- und Geschäfts-Häusern, die ehemals von jüdischen Mitmenschen bewohnt/betrieben wurden, erfuhren die Lernenden vielfältige Zusammenhänge über das nationalsozialistische Geschehen in Werl in den 30er- und 40er-Jahren.
Unter anderem staunten sie über die Marktsäule, auf der alle jüdischen Namen verzeichnet waren, aber auch über anfänglich noch mögliche deutliche Widerstände gegenüber der Diskriminierung jüdischer Minderheiten, und wunderten sich, weshalb die Werler Synagoge erst einen Tag nach der Reichsprogromnacht brannte. „Es ist schon krass, dass wir an den Häusern seit Jahren vorbeilaufen, ohne bisher zu wissen, was hier geschah!“, ist die einhellige Meinung des EF-Kurses, und ein Mitschüler resümiert: „Dass man vor so wenigen Juden so große Angst hatte und sie als eine so irre Bedrohung gedeutet hat, ist doch aberwitzig!“
Beide Kurse wollen und werden sich mit diesem anhaltend wichtigen und aktuellen Thema noch intensiver befassen. Der Rundgang mit dem fachkundigen Museumspädagogen setzte einen bedeutenden Motivationsimpuls dazu.