Im Jahr 2017 finden keine Olympischen Spiele statt – in Leverkusen stand das Thema Olympia in den vergangenen Tagen dennoch auf der Agenda. Dort nahmen die 19 besten NRW-Teilnehmer des renommierten Wettbewerbs „Internationale Chemie-Olympiade“ vom 11. bis 14. Februar an einem von Bayer ausgerichteten Landesseminar teil. Dabei standen knifflige Chemie-Aufgaben und ein intensives Labor-Praktikum ebenso auf dem Programm, wie ein thematisch passender Projekt-Besuch im Kölner Wallraff-Richartz-Museum, bei dem die Jugendlichen mittels chemischer Methoden Kunstfälschungen identifizierten.

Insgesamt acht Nachwuchsforscher aus Nordrhein-Westfalen qualifizierten sich schließlich für die nächste, auf Bundesebene stattfindende, Auswahlrunde – darunter auch Tim Renningholtz, UG-Schüler aus Hamm. Dadurch kamen die 8 Schülerinnen und Schüler ihrem Ziel, der Teilnahme am Finale der 49. „Internationalen Chemie-Olympiade“ in Bangkok (Thailand), einen bedeutenden Schritt näher.

„Unsere Nachwuchs-Wissenschaftler haben in den zurückliegenden Tagen die faszinierende Welt der Chemie sehr praxisnah erleben dürfen“, sagt Birgit Vieler, Dormagener Studiendirektorin und Landesbeauftragte NRW der Internationalen Chemie-Olympiade. „Dabei fand eine gezielte Wissensvertiefung statt. Denn für das Laborprojekt zum Thema `Aromatische Verbindungen´ konnten die Jugendlichen die theoretischen Grundlagen bereits im bisherigen Wettbewerbsverlauf legen. Im Labor haben unsere Teilnehmer dann beim gemeinsamen Forschen mit gestandenen Chemie-Profis besonders wertvolle Erfahrungen gemacht. Ich bin mir sicher, dass sie von diesen profitieren – für ihren zukünftigen naturwissenschaftlichen Werdegang genauso wie aktuell auf dem Weg Richtung Bangkok.“

Nun wird Tim in der dritten Wettbewerbsrunde, zusammen mit insgesamt 60 Teilnehmern aus ganz Deutschland vom 07. bis 14. März 2017 in Göttingen starten. Dr. Stefan Kienast, Tims Betreuer am UG, ist dabei mächtig stolz: „Bisher hatten wir erst einmal einen solchen Erfolg zu verzeichnen! Ich freue mich, dass wir sein Interesse für Chemie fördern können und drücke Tim die Daumen für die nächste Runde!“

Zum Abschluss des Landesseminars wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Mona Ehrenberg, Programm-Managerin der Bayer Science & Education Foundation, in einer feierlichen Abendstunde im Beisein von Joachim Schöpke, Ministerialrat im Bildungsministerium des Landes NRW, ausgezeichnet. „Die Jugendlichen sind anspruchsvollen Aufgaben mit großer Neugier und hohem Engagement begegnet und haben sie bravourös gelöst“, betonte Ehrenberg. „Ganz besonders aber freue ich mich über die menschliche Komponente des Landesseminars: Die Teilnehmer haben sich dank der mehrtägigen Veranstaltung intensiv untereinander und mit bereits im Beruf stehenden Bayer-Wissenschaftlern austauschen können. Diese Plattform stellen wir alljährlich gerne bereit.“

Die erstmals 1968 in Prag ausgetragene Internationale Chemie-Olympiade ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb für Schüler an allgemein bildenden Schulen, der in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Für die Organisation ist das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel verantwortlich. Der Entscheidung auf Bundesebene gehen Regionalausscheidungen auf Landesebene voraus. Deutsche Schüler gehen seit 1974 ins Medaillen-Rennen. Bei den Wettbewerben müssen die Teilnehmer zwei fünfstündige Klausuren schreiben und mehrere Laborexperimente gemäß den Prüfungsvorgaben ausführen und dokumentieren. Die Anforderungen liegen dabei weit über dem Abitur-Niveau. Von der Internationalen Chemie-Olympiade 2016 in Tiflis (Georgien) kehrten die vier deutschen Teilnehmer mit einer Silber- und drei Bronze-Medaillen zurück.

Zu einem ähnlichen Erfolg beim diesjährigen Wettbewerb soll der ereignisreiche Besuch in Leverkusen beitragen. Zum umfangreichen Rahmenprogramm gehörten neben der Teilnahme am Projekt „Labor im Museum“ die Besichtigung des Covestro-Leder-technikums, sportliche Aktivitäten in der Kletterhalle und ein gemeinsamer Brauhaus-besuch mit Kegeln.

 

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